Route 66

Die Route 66. Ein nicht nur amerikanischer Traum auch viele Deutsche hegen den Traum einmal im Leben die Straße der Straßen, die sogenannte Mother Road entlang zufahren. Die meisten verbinden mit der Route 66 Freiheit. Aber warum? Soviel sei gesagt: Die Route 66 ist ca. 4.000 km lang bzw. lang gewesen, verläuft durch 8 Staaten, sehr viel Land und drei Zeitzonen, in vielen Teilen weit weg vom Interstate.

Angefangen mit dem Traum der Freiheit hat es in den 1920er Jahren, als die Automobile immer populärer wurden und man dafür ein Verkehrsnetz benötigte, das die Menschen von der Ost- an die Westküste und zurück bringen konnte und ihnen somit viel Freiheit schenkte. Für die amerikanischen Farmer des Dustbowl (größtenteils aus Oklahoma) der 1930er Jahre war die Route 66 so etwas wie der Heilsbringer. Hier war der Traum groß, über die 66 in den fruchtbaren Westen, nach Kalifornien zu kommen. Viele haben es geschafft, leider aber auch viele nicht. Hierüber hat der Autor John Steinbeck einen Roman geschrieben: 'Früchte des Zorns'. In diesem Roman wird die Geschichte einer Familie erzählt, die alles verloren hat und ihr Glück in Kalifornien versuchen möchte.

Auf Grund des wachsenden Verkehrs konnte die Route 66 nicht mehr lange bestehen, da sie nur einspurig je Seite war. Sie war zu klein um dem gerecht zu werden und man konnte auch nicht wirklich schnell fahren, so dass die Reise mehrere Tage dauerte. Der Verlauf wurde zwar einige Male geändert aber es half nicht. Als Eisenhower 1945 die Autobahnen in Deutschland gesehen hatte, war das Ende der 66 so gut wie besiegelt. In den USA begann man nach deutschem Vorbild Interstates zu bauen. Diese Interstates waren größer, kurvenärmer und daher auch schneller. Die 66 verfiel zusehends genau wie die an der 66 liegenden Ortschaften. Nicht nur Restaurants und Geschäfte auch viele Hotels hatten keine Kundschaft mehr und mussten geschlossen werden. Einige Orte hat es sogar so schlimm erwischt, dass im Laufe der Zeit alle Einwohner den Ort verlassen haben und er nun nur noch eine Ghost Town ist, wie z.B. Glenrio. Aber der Geist der 66 lebte weiter und einige der Anwohner, der nun abgeschnittenen Orte, gründeten 1987 die 'Route 66 Association' um der alten Straße wieder Leben einzuhauchen. Durch viele Aktionen, Filme und Bücher wurde hier versucht Touristen an die Route 66 zu locken. Und, es funktionierte. Für viele ist die Route 66 nun eine Straße abseits der hektischen Großstädte und der Interstates, eine Straße auf der man fast alleine, in Freiheit fahren kann.

Auch für mich war und ist die Route 66 ein Traum von Freiheit. Man kann die, leider nur noch wenigen, Teilstücke abseits des Interstate ohne große Probleme und ohne großen Verkehr befahren. Man hat seine Ruhe und hier herrscht die aus vielen Filmen und Serien bekannte Sorglosigkeit. Man sieht viel Natur, fühlt sich oft in alte Zeiten (wie die 70er) zurückversetzt und kann Land und Leute erleben ohne zu befürchten, dass alles verkünstelt ist. Gut ich kenne diese alten Zeiten nur aus dem Fernsehen, aber hier kann man sie erleben. Hier kann man einfach mal anhalten, aussteigen und alles in sich aufsaugen ohne Lärm und Stress ausgesetzt zu sein. Auf der gesamten Strecke lernt man die unterschiedlichsten Menschen kennen, viele verschiedene Landschaften und ein sich ständig veränderndes Klima. Mit einem kleinen Abstecher zum Grand Canyon kann man diese Tour sogar mit einem Wunder der Natur verbinden.

Wer wirklich Fan der USA ist, so wie ich, ist die Tour ein Muss.