Route 66 - Tag 14 & 15 / Day 14 & 15

Da es ja am Abend am Grand Canyon geregnet hat, bin ich nicht mehr zum Aussichtspunkt gefahren. Das habe ich dann an diesem Morgen gemacht, in der Hoffnung, den Grand Canyon bei Sonnenaufgang zu sehen. Leider war aber auch an diesem Morgen der Himmel bedeckt. An einigen Stellen kam zwar die Sonne etwas durch aber die Wolken hatten dennoch die Oberhand.

Also bin ich doch so gut wie umsonst so früh aufgestanden. Da ich dann gegen 6 Uhr wieder zurück im Hotel war, hab ich alles gepackt und bin kurz nach 7 Uhr losgefahren.

Bis nach Las Vegas sind es ja doch gute 5 Stunden. Der Weg dorthin war nicht wirklich von besonderen Ausblicken geprägt. Es wechselten sich Wüste, Steppe und etwas Wald ab. In einem kleinen Ort, Seligman, habe ich dann kurz angehalten, da es dort so einige Route 66 Souvenirshops gab. An dem einen steht ein alter Bulli, auf dem sich Durchreisende verewigen können. Hier hat man dann einen Stift von der Verkäuferin des Shops bekommen. Das hab ich mir natürlich nicht nehmen lassen. 😄 Als ich dort war, waren noch viele freien Stellen übrig. Vor kurzem habe ich aber ein aktuelles Bild gesehen, da waren dann nicht mehr soviele freie Stellen. Auch scheint die Stelle, an der ich mich verewigt (hust) hatte von anderen Unterschriften und Texten überschrieben. Wahrscheinlich wurde aber auch der gesamte Bulli vorher neu lackiert. Schade. Aber ich hab es ja auf Bildern festgehalten.

Weiter gings dann durch eine trostlose Gegend. Verkehr? So gut wie kein Auto. Häuser? Das selbe. Wenn man dort auf der Strecke eine Panne hat, ist man echt aufgeschmissen. Draussen so um die 40 Grad und pralle Sonne ohne einen Flecken Schatten. Hier kann ich nur eindringlich empfehlen vorher zu tanken und genug Trinken (am besten Wasser) dabei zu haben. Bei mir ist aber alles gut gegangen. Dann kam erstmal der letzte Ort 110 Meilen vor Las Vegas. Also noch schnell tanken, da es unterwegs keine Tanke geben soll. Man merkt hier auch, dass es der letzte etwas größere Ort ist. Tanke an Tanke. Ich glaub soviele Tankstellen in einem Ort gibt's nirgends anders. Auf den 110 Meilen gab es aber doch noch ganze 2 Tankstellen. Der Preis war dort aber dementsprechend um einiges teurer. Gute 20 bis 30 Cents mehr pro Gallone. Das sind so um die 10 Cent pro Liter. Was man bei uns zwar oft sehen kann, aber in Amerika eine Ausnahme ist.

Auf meinem Weg nach Las Vegas bin ich am Hoover Dam vorbeigekommen und wollte ihn mir auch angucken. Da sich die Autoschlange aber über den ganzen Weg (ca. 3 km) gezogen hat, habe ich beschlossen, am nächsten Tag nochmal hierher zu kommen, da ich ja einen Extratag in Las Vegas hatte und um dann mein Glück zu probieren. Zu dem Zeitpunkt wusste ich aber noch nicht, wie weit das noch bis zum Hotel ist und was für ein Verkehr in Las Vegas herrscht. Es ist echt brutal. Jeder fährt so wie er will und ein Spurwechsel kommt einem Abenteuer gleich.

Ich habe dann an einem Parkplatz bzw. einer Aussichtsplattform mit Blick auf den Stausee zum Hoover Dam angehalten (ich habe für die paar Meter fast eine halbe Stunde gebraucht). Hier hat man sehr gut gesehen, dass Wassermangel herrscht. Man sieht an den Felswänden, wie hoch der See eigentlich normalerweise steht, nämlich bis zur oberen Kante der hellen Stellen. Dann ging es weiter nach Las Vegas.

Den obligatorischen Stop beim Las Vegas Sign habe ich natürlich auch gemacht.

Im Hotel angekommen, wollte ich erstmal überlegen was ich heute noch mache und was ich mir für den Extratag vornehme. Mein Hotel war nicht direkt am Strip, aber in einer Parallelstraße, so dass der Weg auch nicht wirklich weit ist. Da hier das Wlan auch nicht funktioniert (wie sich zu Hause herausgestellt hat, hatte das Wlan-Modul in meinem Tablet versagt) musste ich auf Broschüren und Stadtpläne zurück greifen.

Nach dem Verkehrschaos habe ich beschlossen am Extratag nicht zum Hoover Dam zu fahren. Das Abenteuer wollte ich mir nicht antun und noch Gefahr laufen in einen Unfall verwickelt zu werden. Es ist zwar schade, aber vielleicht ergibt sich irgendwann nochmal die Gelegenheit.

Für heute Abend hatte ich mir dann vorgenommen eine kostenlose Show am Treasure Island anzugucken. Nach einer halben Stunde Fussmarsch zu dem entsprechenden Hotel, wurde mitgeteilt, dass die Show heute ausfällt. Super....

Am Hotel neben an soll es ab Dunkelheit alle 5 Min einen Vulkanausbruch geben. Was ich aber gesehen hab war kein Vulkanausbruch. Ich habe eine gute halbe Stunde dort gewartet. Also wollte ich zurück zum Hotel. Der Weg war aber extrem schwierig zu finden. Vor lauter Menschen und Hotels an Hotels kann man ganz schnell den Überblick verlieren. Ich bin dann einfach den nächsten Weg, der wenigstens in die Richtung meines Hotels geführt hat, gegangen. Mein Hotel ist zwar an einer Parallelstrasse zum Las Vegas Strip, aber dennoch im Gegensatz dazu ist die Gegend fast verlassen. Man soll ja im Dunkeln nicht durch solche Gegenden laufen. Aber irgendwie musste ich ja zum Hotel zurück. Ich habs ohne Probleme zurück geschafft, mir aber geschworen, nicht noch einmal so etwas zu machen. War doch etwas beängstigend.

Schlafen konnte ich die Nacht nicht wirklich gut. Jede Stunde bin ich wach geworden.

Extratag in Las Vegas:

Am Extratag hatte ich mir dann vorgenommen, ein paar Hotels anzugucken, die für mich interessant waren. Eigentlich bietet mein Hotel einen kostenlosen Shuttleservice zum Strip an. Von dem wollte ich mich dann zu meinem Startpunkt dem Luxor bringen lassen. Dass das Shuttle aber nur zu einem einzigen Hotel fährt und das nicht mal auf der Hälfte der Strecke liegt, hat man mir erst gesagt als ich gesagt habe, ich möchte gerne zum Luxor gefahren werden. Also da ich nicht dorthin laufen wollte, da ich ja eh den ganzen Weg zurück laufen würde, habe ich eine Hochbahn genommen, deren Station direkt neben meinem Hotel war und in die Nähe des Luxor geführt hat. Hat mich aber auch wieder $5 für die einfache Strecke gekostet.

Das Luxor ist ein riesiges Hotel in Form einer Pyramide mit Sphinx als Eingang.

Drinnen wirkt sie noch größer. Die einzelnen Zimmer bilden die Außenwände. Einige der Fahrstühle, die bis in den 15. Stock geführt haben, laufen auch schräg. Komisches Gefühl wenn man plötzlich nicht nur nach oben oder unten gedrückt wird sondern schräg. Der ganze untere Bereich des Hotels ist, wie in jedem Hotel in Vegas, ein Casino. Außerdem sind im Luxor zwei Ausstellungen. Einmal Körperwelten und eine Titanic-Ausstellung. Da ich aber noch viel Weg vor mir hatte und die Preise gepfeffert waren, bin ich weiter ins New York-New York. Ein Hotel, das die Skyline von New York nachbildet inkl. Freiheitsstatue. Um die ganze Skyline verläuft eine Achterbahn, die drinnen anfängt und endet. Drinnen sind zudem einige Straßenzüge von New York nachgestellt. Also die Ideen und die Umsetzung sind erstklassig.

Als nächstes wollte ich im Paris eigentlich den Eiffelturm rauffahren um mir das Wasserballet des Bellagio gegenüber anzugucken. Als ich aber unten am Eingang des Paris war, fing das Wasserballet schon an und ging auch nur 5 Min. Das nächste wäre dann eine halbe Stunde später gekommen.

Die Fahrt auf den Eiffelturm wollten die sich auch gut bezahlen lassen. $20 um rauf und wieder runter zu fahren. Mir eindeutig zu viel. Also bin ich weiter, denn ich hatte noch einen Gutschein für eine Autoausstellung. Die soll zwar die größte Ausstellung von Oldtimern sein, aber nach einer guten halben Stunde war ich durch obwohl ich langsam gelaufen bin und viele Fotos gemacht habe. Auch waren nicht die Autos zu sehen, die sie auf dem Prospekt zeigen. Aber es war trotzdem interessant. Gerade auch für einen Autofan wie mich. 😄

Bevor ich zum Hotel zurück bin, hab ich noch kurz was gegessen. Eigentlich wollte ich in ein Restaurant, was als Empfehlung in meinem Reiseführer steht. Das war dort aber echt voll. Als ich reinkam haben fast 10 Leute gewartet, dass sie einen Sitzplatz bekommen. Also hab ich mir draußen bei deren Imbiss etwas geholt. Ich dachte ich hole mir einen Hotdog mit Pommes, dabei hab ich dann eine Bratwurst im Brötchen mit Pommes bekommen und das für schlappe $15. Gut es war ne doppelte Bratwurst, aber trotzdem viel zu teuer. Dafür hatte ich am Tag zuvor in meinem Hotel eine BBQ-Hähnchenbrust mit Pommes und Salat bekommen...  Das war richtig gut und günstig.

Danach wollte ich dann eigentlich nur noch ins Hotel. 5 Stunden durch die pralle Sonne laufen und dann ständig dieser Wechsel von warm zu kalt zu warm (in den Casinos ist es echt verdammt kalt, bestimmt gefühlt mind. 20 Grad Unterschied), hat einen ganz schön zu schaffen gemacht.

An den einzelnen Gebäuden sind außen meist über den Ein- und Ausgängen feine Wassersprenkler angebracht die etwas Wasser zerstäubt auf die Menschen rieseln ließen. War eine gute Erfrischung.

Der Weg zurück war auch echt lang und ich war einmal komplett durchgeschwitzt.

Diese 1 1/2 Tage in Las Vegas haben mir gezeigt, dass diese Stadt nichts für mich ist. Es ist zwar schön anzuschauen, wenn im Dunkeln alle Hotels ihre Beleuchtung anmachen, aber die Massen an Menschen, die aus ihren Löchern gekrochen kommen sobald es dunkel wird ist einfach zu viel. Man kommt nicht problemlos 5 Meter weit. Es kommen einem zuviel Leute entgegen oder was hier besonders schlimm ist, sie bleiben einfach ohne Vorwarnung oder ohne bestimmten Grund mitten im Weg stehen. Ich bin ja gerne in Gesellschaft, aber ich muss mich nicht zerquetschen lassen.

Am Tag ist es zwar um einiges besser, da die meisten ja schlafen, aber dann knallt die Sonne ordentlich. Und am Tag ist Las Vegas auch einfach nur eine Stadt. Ich weiß viele lieben Las Vegas, aber das ist wie bei so vielem, der eigene Geschmack. Eigentlich hatte ich ja auch vorgehabt mal mein Glück zu probieren und wenigstens an einem Automaten zu spielen, aber ich hatte nie das Verlangen danach, daher hab ich es auch sein lassen. Wie ihr seht, ich bin anscheinend sowas wie der Anti-Las Vegas Besucher. 😄

Ich wollte am nächsten Tag einfach nur noch schnell und problemlos raus aus der Stadt. Dann geht es nämlich in den letzten Bundesstaat, in die letzte Stadt und zum Ende meiner Reise. Es geht nach Los Angeles. Vom Verkehr her wird's sicher noch schlimmer, aber ich hoffe, dass alles gut geht. In Los Angeles werde ich nicht viel Zeit haben. Hier hieß es, mal schauen was ich schaffe. Zum Endpunkt der 66 und zum Santa Monica Pier gehe ich aber auf jeden Fall. Das ist ein Muss bei der Route 66 Tour.