Tag 4 / Day 4

Heute konnte ich endlich mal etwas länger schlafen. Bin um 21 Uhr ins Bett und gegen 6 Uhr wieder wach gewesen.

Da ich auch in diesem Hotel kein Frühstück hatte, musste ich mir was überlegen. Ich war gestern noch bei Walmart ein paar Sachen kaufen. Leider haben die nicht wirklich was gehabt obwohl ich in einem riesigen Supercenter war. Ich dachte ein Sandwich oder so. Großartig Brot/Brötchen, Marmelade etc. kann ich nicht kaufen. Das hält nicht lange im warmen Auto den Tag über.

Ich hatte mir dann sowas wie Pfannkuchen mit Glasur halt nur in länglicher Form gekauft. Für einmal sollte das reichen.

Gegessen habe ich nicht langweilig im Hotel sondern bin zum Lake Springfield gefahren. Dort gibt es einen kleinen Picknick Bereich. So schön dort. Am Wasser und gaaanz viel Ruhe.

Nach dem Frühstück ging es dann aber gleich wieder ab auf die Straße. Der Weg führte mich u.a. durch Litchfield. Hier war ich auch bereits 2014 bei meinem ersten Mal. Nur dieses Mal hatte auch das Visitor Center offen und ich konnte meinen Pass stempeln lassen.

Gegenüber des Visitor Center ist das Ariston Cafe. Es ist noch in Betrieb. Viel war aber um 10 Uhr morgens nicht los. Das Ariston ist auch eine Ikone der Route 66, wurde 1924 eröffnet. Also 2 Jahre bevor die Route 66 geboren wurde.

Am Anfang des Ortes kann man eines der letzten noch genutzten Autokinos bewundern. Und natürlich zu bestimmten Zeiten auch Filme dort schauen. Oftmals haben sie sogar ganz aktuelle Filme im Angebot. Vor 8 Jahren hatte ich befürchtet, dass diese Art Kino durch die Digitalisierung aussterben würde. Aber dieses Kino in Litchfield scheint in den letzten Jahren viel populärer geworden zu sein und sich die Digitalisierung leisten zu können.

In Mt. Olive konnte ich mir dann noch eine alte Shell Tankstelle anschauen. Zu meiner Überraschung ist sie offen gewesen. Ein Mann der vorbeifuhr hatte mich drauf hingewiesen. Es war aber niemand dort, der Wache hielt. Was für ein Vertrauen. Innen kann man alle möglichen alten Dinge der letzten fast 100 Jahre sehen. Wirklich toll.

Nach einem kurzen Stopp bei Henrys Ra66it Ranch (hier gibt es viele alte VW Golf zu sehen, die früher Rabbit in den USA hießen, aber auch echte Hasen haben sie hier) ging es dann zur Chain of Rocks Bridge.

Hier wollte ich vor 8 Jahren auch hin. Bin aber umgekehrt, da ich damals die Schilder falsch interpretiert hatte, die an der Zubringerbrücke stehen. Ich hatte gedacht, dass diese Brücke bereits die Chain of Rocks Bridge ist, und die Schilder einem zeigen, dass man nur mit dem Fahrrad und zu Fuß drüber darf. So wie es ja auch bei der richtigen der Fall ist. Und die Ampeln waren damals auch rot. Also bin ich damals umgekehrt und musste dann beim Überqueren des Flusses auf der Interstate Brücke sehen, dass ich falsch lag.

Aber nun wollte ich das dieses Mal geraderücken. Hat leider aber nicht ganz so geklappt. Ich bin zwar dieses Mal bis zur Brücke gekommen und konnte auch kurz raufgehen und Fotos machen, bin dann aber wieder los. Das hat einen sehr guten Grund. Auf dem Parkplatz stand nur ein einziges Auto… mit Motor an…. Und zwei jungen Typen drin. Also ich weiß nicht, wenn das nicht extrem suspekt ist, was dann? Es war mir einfach zu riskant über die Brücke zu laufen und das Auto dort alleine stehen zu lassen mit all meinen Sachen. Auch wenn sie im Kofferraum waren. Der gesamte Weg hin und zurück hätte eine gute Stunde gedauert. Also bin ich wieder los. Ich habe dem Ganzen aber noch eine Chance gegeben. Man kommt über eine andere Straße direkt an den Fluss. Dort kann man zumindest die Brücke fotografieren. Toller Spot nebenbei. Ich dachte mir, „Ok, wenn die Typen nachher dann weg sind, kann ich es wagen über die Brücke zu gehen“. Ich habe mir extra etwas Zeit gelassen. Aber als ich dann nach einer guten halben Stunde wieder zurück bin, waren die immer noch da. Das wäre wirklich nicht gut ausgegangen. Manchmal sollte man wirklich auf sein Bauchgefühl hören.

Das Besondere an der Chain of Rocks Bridge ist zum Einen, dass sie damals die einzige Verbindung nach St. Louis rein war. Und die Route 66 verlief natürlich hier lang. Das andere was diese Brücke so besonders macht, ist ihr Knick in der Mitte des Flusses. Dadurch sollen die Schiffe mehr Platz beim Durchfahren haben. Heutzutage ist sie für Autos gesperrt. Man kommt nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad drüber. Auf der St. Louis Seite soll in den nächsten Jahren ein Visitor Center entstehen. Das würde die ganze Sache mit dem Parken hoffentlich sicherer machen.

Ich bin dann nach St. Louis rein. Hier habe ich bei Ted Drewes Frozen Custard ein sogenanntes Concrete gegessen. Ted Drewes ist in St. Louis und damit dann auch an der Route 66 eine Institution was Eis etc. anbelangt. Der Laden wurde mehrere Male ausgezeichnet und war auch schon bei Man vs Food ein großes Thema. Der Laden ist in der 6726 Chippewa in St. Louis zu finden und serviert seit über 90 Jahren Eis.

Das Concrete ist ein Eis mit bis zu 3 Geschmacksrichtungen eigener Wahl. Es heißt Conrete, da es so dick ist, dass man es auf den Kopf stellen kann. Erfunden wurde es durch Zufall als 1959 ein Junge jeden Tag zu Ted Drewes kam und immer wieder einen noch dickeren Shake orderte. Irgendwann machte Ted den so dick, dass er dem Jungen den Shake kopfüber über den Kopf hielt und meinte, „Mal schauen ob dir das nun dick genug ist. Fällts raus ist es kostenlos.“ Der Junge musste den Shake bezahlen und somit war der Concrete geboren. (Quelle)

Ich hatte mir einen mit Salted Caramel and Pretzels bestellt. An der Wand haben sie die Größen angebracht. Ich habe mit Absicht nur den Regular bestellt. Bekommen habe ich dann aber den Large. Das war mir dann am Ende zu viel und ich musste leider den Rest wegschmeißen. Es war aber sehr sehr lecker und super cremig. Wenn man hier ist: unbedingt probieren. Ich habe ihn aber nicht kopfüber gehalten, da er doch recht schnell weich wurde durch das warme Wetter. Wir haben hier heute um die 30°C.

Gegen 13:30 Uhr war ich dann am Hotel und habe eingecheckt. Ich übernachte im Pear Tree Inn. Ein tolles Hotel und auch sehr sauber. Sehr zu empfehlen. Vom Flur in den höheren Etagen aus hat man auch einen tollen Blick auf den Gateway Arch.

Ich hatte nicht damit gerechnet so früh hier zu sein. Denn um 18:50 Uhr habe ich erst einen Termin um den Gateway Arch hochzufahren. Also bin ich daher noch etwas durch die Stadt gelaufen.

Für den Gateway Arch braucht man eine Vorreservierung um hinauf zu fahren. Von oben hat man dann einen tollen Ausblick auf die Stadt.

Der Gateway Arch wurde als ein Denkmal zur Erkundung und Besiedelung des Westen 1967 errichtet. Seitdem kann man auch hoch fahren. Der Gateway Arch steht genau an der Stelle, an der 1804 die Lewis and Clark Expedition gestartet ist.

2014 wollte ich hier auch schon hin. Da zu dem Zeitpunkt aber der gesamte Park umgebaut wurde, gab es keine Parkmöglichkeiten. Also wollte ich von meinem Hotel mit dem Bus dorthin und hatte mir auch schon eine Route rausgesucht. Ja…. Nur doof, wenn sich die Busse nicht dran halten. Ich hatte damals über eine Stunde an der Bushaltestelle gewartet. Keiner kam. Auch konnte mir niemand weiterhelfen. Also musste ich das damals at acta legen.

Aber heute hatte ich die Gelegenheit. Und es war fantastisch. Eine super Aussicht. Es ging in 8 runde Wagen nach dem Prinzip eines Riesenrades den Arch hoch 192 m bis in die Spitze. In jedem Wagen haben 5 Personen Platz. Es ist zwar sehr eng dort, aber die Fahrt rauf dauert exakt 4 Minuten und runter 3 Minuten. Dort oben hat man 5 Minuten Zeit um Fotos nach Ost und West zu machen. Nur so schafft man mehrere Tausend Personen am Tag. Es reicht aber auch völlig aus. Auch wenn man die letzte Gruppe ist, ist die Zeit limitiert.

Damit endet dann auch der zweite Tag on the road.

Morgen geht es dann durch die sog. Ozarks und Devils Elbow ins nächste Springfield. In ein Hotel, in dem ich nun zum dritten Mal übernachten werde….